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Bundestagswahl 2025
Positionen und Forderungen zur Sicherstellung einer optimalen Trinkwasserhygiene in öffentlichen Gebäuden – mit Schwerpunkt Gesundheitseinrichtungen als besonders sensible Bereiche
1. Verpflichtende Wasser-Sicherheitspläne (WSP)
Gesundheitseinrichtungen müssen verpflichtet werden, Wasser-Sicherheitspläne zu erstellen und umzusetzen, um Risiken in der Wasserversorgung frühzeitig zu identifizieren und zu minimieren. Dies ist erforderlich, da sich in Gesundheitsein-richtungen kranke und immungeschwächte Personen aufhalten und diese Einrichtungen meist über komplexe, weitverzweigte Trinkwasserinstallationen verfügen, wo eine stete Nutzung aller Entnahmestellen selten möglich ist. Für Um,- Zu- und Neubauten sollte der WSP eine Voraussetzung für die Bewilligung werden.
- Ein gesetzlicher Rahmen zur Unterstützung dieser Maßnahme ist notwendig. Damit wird auch die Gefahr von Haftungsansprüchen reduziert, was die Hausleitung entlastet.
2. Stärkung der VDI 6023-Richtlinie
Grundlage für hygienebewusstes Planen, Bauen und Betreiben von Trinkwasser-Installationen ist die VDI-Richtlinie 6023, die erstmals 1999 als Richtlinie aufgegriffen wurde. Die VDI 6023 ist als a.a.R.d.T. (allgemein anerkannte Regel der Technik) anerkannt und damit im Zweifelsfall bindend.
- Die Anforderungen der VDI 6023 zur Planung, Ausführung und Wartung von Trinkwasserinstallationen sollten in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) verankert werden. Das gleiche fordern wir für die DVGW Arbeitsblätter W551, W556, W557, W558 und die DIN EN 1717 („Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasserinstallationen und allgemeine Anforderungen an Sicherungseinrichtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen“), DIN EN 806 und DIN 1988.
3. Pflichtschulungen zur Trinkwasserhygiene
Angesichts der steigenden Anforderungen seitens der Aufsichtsbehörden und der knappen Ressourcen in den Einrichtungen erscheint es erforderlich, dass ein umfassender Leitfaden erstellt und geschult wird.
- Gesetzliche Vorgaben sollten vorsehen, dass Personal, das Trinkwasser-Installationen betreibt oder wartet, regelmäßig nach VDI 6023 geschult wird (z.B. Meister und Ingenieure). Dies verbessert die fachgerechte Handhabung und reduziert Hygienerisiken. Zudem sollten Zertifizierungen von Sachverständigen nicht von Verbänden und Vereinen durchgeführt werden, sondern von staatlichen Stellen. Denkbar wäre eine Stufe unterhalb der öffentlichen Bestellung und Vereidigung.
4. Einführung von Hygiene-Erstinspektionen
Die Qualitätssicherung von Trinkwasserinstallationen in Einrichtungen der gesundheitlichen Daseinsvorsorge ist essenziell für die Vermeidung nosokomialer Infektionen.
- Bei neuen oder sanierten Trinkwasser-Installationen sollte eine Hygiene-Erstinspektion verpflichtend vorgeschrieben werden, um potenzielle Gefährdungen frühzeitig zu erkennen.
5. Innovationen für Verbrühungsschutz und Legionellenkontrolle
Zwei häufige Ursachen für schwere Verletzungen in Gesundheitseinrichtungen sind Verbrühungen und Infektionen wie Legionärskrankheit. Hier braucht es entsprechende Innovationen.
- Es sollte darum gezielt im Bereich technischer Maßnahmen geforscht und entwickelt werden. Innovationen, die gleichzeitig Verbrühungsschutz gewährleisten und das Risiko von Legionellenwachstum reduzieren sind das Ziel dieser Maßnahme.
6. Blockaden innovativer Technologien aufheben
Eine optimale Hygiene benötigt eine langfristige strategische Umsetzung. Einrichtungen müssen in der Lage sein, Hygieneinformationen verlässlich zu beziehen und Lösungen ebenso verlässlich umzusetzen.
- Neue, innovative Technologien (z.B. die Ultrafiltration) zur Verbesserung der Trinkwasserhygiene müssen etabliert werden. Öffentliche Einrichtungen sollten verpflichtet werden, smarte Hygienelösungen zum Einsatz zu bringen.
7. Transparenz und Beratung
Um bundesweit einheitliche Standards zu entwickeln und diese dann zu implementieren, braucht es ein Know-how-Zentrum. Das würde der Bedeutung von Prävention und nachhaltiger Hygienesicherung in Gesundheitseinrichtungen gerecht werden.
- Ein nationales Kompetenzzentrum für Trinkwasserhygiene könnte eingerichtet werden. Es hilft Gesundheitseinrichtungen bei der Umsetzung gesetzlicher Anforderungen und informiert über Best Practice-Beispiele. Das Kompetenzzentrum könnte unter dem Dach bzw. der Aufsicht des Umweltbundesamts (UBA) eingerichtet werden.

Unser Experte Martin Taschl, hat als Schulungsleiter viel Erfahrung in der Vermittlung von fachlich-technischen Zusammenhängen in Verbindung mit der Trinkwasserhygiene. Bei Springer Medizin ist ein Interview/Fachartikel veröffentlicht, wo er über sein im Frühjahr 2024 veröffentlichtes Buch spricht. Es trägt den Titel: „Wasserqualität im Fokus: Warum der Wassersicherheitsplan für Krankenhäuser unverzichtbar ist“ und ist bei Austrian Standards erschienen. Seine Ausführungen und praktischen Hinweise gelten aber genauso auch für Deutschland und darüber hinaus.
Die Gewährleistung der Trinkwassersicherheit in Krankenhäusern ist von entscheidender Bedeutung, da hier besonders gefährdete Personen betreut werden. Die Implementierung eines Wassersicherheitsplans (WSP) bietet einen proaktiven Ansatz zur Identifizierung und Minimierung potenzieller Risiken in Trinkwasserinstallationen.
Dieser Plan umfasst präventive Maßnahmen und klare Handlungsanweisungen, um im Störfall schnell reagieren und einen sicheren Betriebszustand wiederherstellen zu können. Zudem unterstützt der WSP Krankenhäuser dabei, ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen und Haftungsansprüche zu reduzieren. Angesichts der Komplexität moderner Trinkwasserinstallationen und neuer Technologien, wie der Kaltwasserzirkulation, ist ein gut durchdachter Wassersicherheitsplan unerlässlich, um die Gesundheit der Patienten zu schützen und organisatorische Schwächen aufzudecken.
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Im Sonderheft Sanitärjournal Installationstechnik 2024, Seiten 4 ff. hatten die Partner für Wasser Gelegenheit, zum Thema „Trinkwassergüte und PFAS“ zu schreiben. Wir danken ausdrücklich der Heizungs-Journal Verlags-GmbH für das Angebot, diesen Beitrag auch auf der Web-Seite der PfW veröffentlichen zu dürfen.
Alle Informationen sowie Abonnement-Möglichkeiten finden Sie auf www.heizungsjournal.de
Trinkwassergüte und PFAS Sanitärjournal (Volltext als PDF)

Die PfW haben die Jahre 2022 und 2023 mit einer Stichwortanalyse parlamentarische Vorgänge mit Trinkwasserbezug untersucht. Es wurden Daten aus dem Deutschen Bundestag und den fünf großen Flächenbundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen einschließlich Berlin ausgewertet.
Wie oft wurde das Thema in den Parlamenten behandelt?
Das Stichwort „Trinkwasser“ hat im Informationssystem des Bundestages 271 Treffer ergeben und in den Länderparlamenten 306 Ergebnisse hervorgebracht – Quelle hier: Der Parlamentsspiegel
Im ersten Chart wird nur jedes 2. Monat angezeigt. Es sind aber insgesamt 24 Monate dargestellt
Hier ist die Auswertung als PDF hinterlegt: Parlamentarische Vorgänge zu Trinkwasser 2022 und 2023
Auswertung 2024
Eine sehr grobe Analyse für die ersten acht Monate 2024 (01. Januar bis 31. August) ergibt im Informationssystem des Deutschen Bundestages 47 Treffer. Darin enthalten sind auch Themen wie Wasserstoffgewinnung, Bewässerung in der Landwirtschaft oder die Meeresreinhaltung. Viele Vorgänge haben zudem einen internationalen Bezug. Das zeigt, dass wir alle – nicht nur die PfW – weiter daran arbeiten müssen, die politische und damit öffentliche Aufmerksamkeit auf eine optimale Trinkwasserhygiene insbesondere in sensiblen Bereichen der Daseinsvorsorgeeinrichtungen zu legen. Hier liegt auch der Arbeitsschwerpunkt der Partner für Wasser e.V.

Die ersten zehn Statements liegen vor. Unsere Gründer, Partner sowie Mitglieder des Beirats schildern ihren Bezug zur Trinkwasserhygiene. Aber es geht auch um die Organisation, die sich einer optimalen Trinkwasserqualität insbesondere in Einrichtungen der gesundheitlichen Daseinsvorsorge verschrieben hat.











Unser Kooperationspartner, das Sanitär-Journal des Heizungs-Journal Verlags GmbH hat einen zusammenfassenden Beitrag von uns veröffentlicht: Trinkwasserhygiene in der öffentlichen Wahrnehmung – was fällt auf?
Joachim Stücke Dr. Uwe Pöhls (Gründer und Leiter des Instituts für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung – I.E.S.K. in Düsseldorf) und Udo Sonnenberg haben die PfW-Studien der letzten Jahre noch einmal gründlich analysiert. Insbesondere die letzte ausführliche Erhebung unter Mandatsträgerinnen und Mandatsträger Ende 2022. Das Thema Trinkwasser, dessen Hygiene, Sicherheit und insgesamt Qualität ist im politischen Raum und damit in der politisch-öffentlichen Diskussion nach wie vor „unter ferner liefen“. Das belegt bedauerlicherweise auch eine Auswertung von Parlamentsdokumenten der Jahre 2022 und 23, die wir in Kürze veröffentlichen. Die Partner für Wasser leisten einen wichtigen Beitrag, die Aufmerksamkeit auf Trinkwasserthemen insbesondere im Healthcare-Sektor zu lenken. Und wir werden das weiterhin im Sinne unserer Mitglieder und Partner tun!
Wir danken dem Verlag für die Erlaubnis der Veröffentlichung des Beitrages hier im Healthcare-Blog. Der Beitrag als PDF (Beitragsbild oben ist Ausschnitt): (2402_PfW_Sonderdruck_TWH_SanitärJournal). Online finden Sie den Beitrag hier.

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In ihrer Antwort auf die Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE zum Thema „Verfügbarkeit von sauberem Wasser“ (datiert vom 13.10.2023; Bundeskabinett hat die Antwort am 10.04. beschlossen) unterstreicht die Bundesregierung ihre Verpflichtung zum Schutz dieser essentiellen Ressource. Die Stellungnahme deckt ein breites Spektrum der Wasserwirtschaft ab und beinhaltet Maßnahmen zum Schutz von Binnengewässern und Meeren. Thematisiert werden unter anderem die Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie, die Regulierung von Wasserentnahmen, der Fortschritt bei der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, sowie die Sicherstellung von Trinkwasserversorgung und -hygiene.
Schadstoffeinträge und Zugang zu Trinkwasser
Die Antwort adressiert auch die Herausforderungen durch Schadstoffeinträge in Gewässer, inklusive Altmunition in der Nord- und Ostsee, und behandelt Fragen zur wasserwirtschaftlichen Infrastruktur, Wasserkraft, wassersensibler Stadtentwicklung, und dem Zugang zu Trinkwasser.
Trinkwasserhygiene auch Teil des Themenspektrums
Bundesumweltministerin Steffi Lemke betont die Wichtigkeit des Zugangs zu sauberem Wasser und die Notwendigkeit, auf klimabedingte Extremwettersituationen wie Dürren und Hochwasser zu reagieren. Die Bundesregierung hat durch Initiativen wie die Nationale Wasserstrategie und das Aktionsprogramm Wasser sowie das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz Maßnahmen eingeführt, die nicht nur den Kohlenstoffhaushalt verbessern, sondern auch natürliche Wasserspeicher wie Auen, Böden, Moore und Wälder stärken. Zudem wird in Städten und Kommunen der naturnahe Wasserhaushalt gefördert, um den Folgen der Klimakrise vorzubeugen.

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Das Bundesgesundheitsministerium hat für seine Themenplanung in diesem Jahr u.a. auch die Vorhaben „Weiterentwicklung Pakt für den ÖGD“ und „Aufbau eines Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit“ auf der Agenda. Letzteres ist am 04.10.2023 vorgestellt worden: Das Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (kurz BIPAM) soll als vierte Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) fungieren – neben dem Robert Koch-Institut (RKI), dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Die bisherige Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) soll in der neuen Behörde „aufgehen“.
Die Weiterentwicklung des Pakts für den öffentlichen Gesundheitsdienst war u.a. Thema bei einem Expert:innen-Gespräch im September (Gesundheitsausschuss am 20.09.2023). Auf den sog. ÖGD-Pakt haben sich die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern am 29. 09.2020 in der Hochzeit der Corona-Pandemie zusammen mit Bundeskanzlerin und den Regierungschefinnen und -chefs der Länder geeinigt. Zwischen 2021 bis 2026 stellt der Bund 4 Mrd. Euro für Personal, Digitalisierung und moderne Strukturen zur Verfügung. Jetzt geht es perspektivisch um die Zeit ab 2027.
Fachleute betonen die Notwendigkeit, den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) in Deutschland langfristig zu stärken und weiterzuentwickeln, besonders angesichts neuer Herausforderungen nach der Pandemie. Im Rahmen eines Fachgesprächs des Gesundheitsausschusses wies Gottfried Roller vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg auf die entscheidende Rolle des ÖGD während der COVID-19-Pandemie hin und sprach sich für eine verstärkte Koordination und Steuerung durch den ÖGD aus, die multiprofessionelle Teams und eine gute personelle Ausstattung erfordern würde. Neue Herausforderungen wie Klimawandel, demografische Veränderungen, Migration und Digitalisierung erfordern eine regionalisierte, vernetzte Gesundheitsversorgung und eine gesicherte Finanzierung über 2027 hinaus.
Die Partner für Wasser haben in den zurückliegenden Jahren immer wieder zur Stärkung des ÖGD mit Blick auf die Trinkwasserhygiene Stellung bezogen. Hier einige Forderungen, die nach wie vor Bestand haben und in die Diskussion um die Weiterentwicklung des ÖGD-Paktes einfließen sollten. Insbesondere vor dem Hintergrund der im Sommer neu in Kraft getretenen Trinkwasserverordnung. Einige Aspekte sind auch im bereits erwähnten Fachgespräch im Bundestag (s.u.) enthalten. Welche Punkte sind das im Einzelnen?
- Mitarbeitende schulen – die Vielzahl neuer Gesetze und Verordnungen (aktuell die Trinkwasserverordnung allein mit 65 Seiten) schafft Unübersichtlichkeit
- Ein weiterer wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist der Umgang mit dem neuen Begriff der Risikoabschätzung. Dieser ersetzt in der TrinkWV die „Gefährdungsanalyse“. Im Rahmen der Risikoabschätzung muss jetzt zusätzlich eine Bewertung erfolgen. Für jede einzelne Kombination von Gefährdungen und Gefährdungsereignissen, wie das Erreichen des technischen Maßnahmenwerts, sind das Schadensausmaß und die Eintrittswahrscheinlichkeit einzuschätzen, um Handlungsempfehlungen sowie priorisierte Maßnahmen im Rahmen eines Risikomanagements abzuleiten – das erfordert Know-how.
- Die zu Covid-Zeiten verstärkt umgesetzten digitalen Prozesse könnten im Bereich der Trinkwasserhygiene einen größeren Stellenwert in Bezug auf Förderungen erhalten. Harmonisierungen von Datenaustauschformaten für Trinkwasseranalysen laufen bereits.
- Wer seine Trinkwasserinstallation digital überwacht, spart im Umkehrschluss auch Kosten in Bezug auf weitergehende Legionellenuntersuchungen, da die Abweichungen von den a.a.R.d.T. (allgemein anerkannte Regeln der Technik – Hinweis am Rande: die aktuelle Trinkwasserverordnung bezieht sich nur auf diese und macht keinerlei technische Vorgaben) schneller detektiert werden können. Zusätzlich kann im Optimalfall ein geregelter hydraulische Abgleich im Warmwasserkreislauf der Trinkwasserinstallation enorme Kosten einsparen. Im Heizungsbereich ist der optimale hydraulische Abgleich längst Konsens – und förderfähig.
- Labore müssen fortan die Legionellenbefunde an das Umweltbundesamt (UBA) melden. So bekommt das UBA erstmalig einen Überblick. Diese Kosten der Labore werden wahrscheinlich auf die Untersuchungskosten der Betreiber aufgeschlagen. Hier braucht es u.U. Nachjustierung.
- Eine weitergehende Untersuchung als Handlungspflicht bei offensichtlicher Ursache für die Havarie, sollte überdacht werden. Hier braucht es zudem ein einheitliches Vorgehen der Gesundheitsämter.
- Temperaturentwicklung des Kaltwassers bundesweit zu monitoren, auch wenn die Details dazu wie bisher das zugehörige Regelwerk wie DVGW W 551 und nicht die TrinkWV bestimmt: Bei Verdacht auf zu warmes Kaltwasser (>18° C) sollte auch das Kaltwasser auf Legionellen untersucht werden. Das wäre leicht durch die ohnehin bestehende Meldepflicht der Labore abzudecken.
- Deutliche Anpassung der Vorgaben: Durch den Klimawandel dürfte sich permanent die Temperatur in den Kaltwasserinstallationen erhöhen, was letztlich zu einer verbesserten Lebensbedingung für Keime führt. Normalerweise hat man so zwischen 8° C und 12° C Kaltwassertemperatur. Ab 20° C als pauschaler Wert fängt das Legionellenwachstum an. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) offiziell erst bei 25°C. Dieser Wert ist zu hoch!
- Einführung eines Transparenzregisters, wo man öffentlich einsehen kann, wie die Proben in der öffentlichen Gesundheit aussehen. Dies könnte ohne hohen Verwaltungsaufwand durch eine Aushangpflicht umgesetzt werden.
- Bundesweite jährliche Auswertung von Abkochgeboten/Trinkwasservorfällen ähnlich einem epidemiologischen Bulletin – durch Starkregenereignisse und andere Naturgewalten kann die Eintragung von Keimen in das Trinkwasser verstärkt auftreten.
- Stärkere Beachtung der Tatsache, dass der abgesenkte technische Maßnahmenwert (<100 Koloniebildenden Einheiten (KBE)/100 ml – bisher waren ≤100 „OK“) zu mehr Legionellenfällen führt. Und die neue Berechnungsart des technischen Maßnahmenwertes durch die Labore gemäß UBA-Empfehlung deckt nur die einfachen Fälle ab und es kommt in den Laboren unter Umständen zu unterschiedlichen Berechnungsmethoden. Auch hier braucht es eine verbindliche Regelung.
Das oben bereits angesprochene Fachgespräch im Bundestagsgesundheitsausschuss förderte folgende Aussagen/Themen mit Blick auf die ÖGD-Pakt-Weiterentwicklung zutage:
Johannes Nießen vom Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des ÖGD fordert eine nachhaltige Digitalisierung und Modernisierung sowie attraktivere Stellen im ÖGD, besonders für Ärzte.
Gottfried Roller vom Landesgesundheitsamt in Baden-Württemberg hebt die Bedeutung des ÖGD in der Corona-Pandemie hervor. Neue Herausforderungen ergäben sich aus dem Klimawandel, der demografischen Entwicklung, der Migration und der nötigen Digitalisierung
Thomas Altgeld von der Landesvereinigung für Gesundheit in Niedersachsen geht auf die Unterschiede in der Organisation des ÖGD in den verschiedenen Bundesländern ein. Welche Aufgaben soll der ÖGD im Rahmen der Daseinsvorsorge und insbesondere für vulnerable Gruppen konkret übernehmen? Den Mangel an aktuellen Daten für die Gesundheitsplanung sieht auch er kritisch.
Dagmar Starke und Stefanie Joos, beide aus dem Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens in Tübingen, betonen die Bedeutung einer evidenzbasierten Arbeit im ÖGD. Joos fordert eine stärkere wissenschaftliche Ausrichtung, eine systematische Vernetzung von Wissenschaft und ÖGD und verbesserte Präventionsmaßnahmen. Starke hebt praktische Herausforderungen im ÖGD hervor: Der Klimawandel ist eine anhaltende Krise. Einigkeit darüber, dass ÖGD-Pakt fortgesetzt werden muss.

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Das Umweltbundesamt (UBA) hat folgende Fragensammlung mit Blick auf die Prüf- und Zertifizierungspraxis bei Produkten im Kontakt mit Trinkwasser veröffentlicht.
Diese Fragensammlung spiegelt lt. Behörde einige der dort eingegangenen Fragen zu den
trinkwasserhygienischen Regelungsdokumenten wider, die sich aus der Arbeit der Prüf- und Zertifizierungsstellen sowie aus Anfragen interessierter Kreise ergeben haben.
Zur besseren Übersichtlichkeit wurden die Fragen und Antworten jeweils einem von drei Themenbereichen zugeordnet:
A – Allgemeines, rechtliche Zusammenhänge
B – Umsetzung der UBA-Regelungsdokumente in Zertifizierungsverfahren
C – Werkstoff-, material- und produktspezifische Fragen
Das PDF (37 Seiten) kann über diesen Link direkt beim UBA abgerufen werden. Es datiert vom 23.08.2023.