„Patientenzimmer der Zukunft“ als Forschungslabor

Auf dem Gelände des Städtischen Klinikums Braunschweig wurde Ende August 2022 der Prototyp des „Patientenzimmers der Zukunft“ eröffnet, mit eigenen Bädern für Patientinnen und Patienten und automatisierten Reinigungskonzepten. Entwickelt wurde der Prototyp des Patientenzimmers im Projekt Karmin, welcher auf dem Gelände der Charité im Rahmen des World Health Summit 2020 in Berlin ausgestellt wurde. KARMIN steht für „Krankenhaus, Architektur, Mikrobiom und Infektion“ 

Architektinnen und Architekten, Designerinnen und Designer der TU Braunschweig konnten zeigen, wie eine kluge Raumplanung und die Neugestaltung hygienerelevanter Gegenstände die Übertragung gefährlicher Keime in Krankenhäusern verhindern kann. Dabei war es den Planern wichtig Materialien auszuwählen, die sich leicht reinigen lassen. Auch Details wie die Beleuchtung und die Position der Desinfektionsmittel-Spender haben die Planerinnen und Planer dabei berücksichtigt. So lassen sich hohe Hygienestandards und sinnvolle Pflegeabläufe miteinander verbinden. 

Reinigungsprozesse werden automatisiert

Neben der Architektur stehen im Forschungslabor funktionelle Oberflächen und Materialien im Fokus, wie biobasierte Oberflächen, die leicht zu reinigen sind und das Risiko einer hohen Keimbelastung minimieren. Des Weiteren könnten auch Oberflächen genutzt werden, die sich verfärben, sobald sie mit Keimen belastet sind.

„Analyse, Anpassung und Optimierung von Oberflächen sowie Einsatz und Entwicklung neuer nachhaltiger Materialien sind zentrale Ansatzpunkte, um die Übertragung von Keimen im Krankenhaus zu verhindern und die Patienten vor Infektionen zu schützen“, erklärt Dr. Kristina Lachmann, Projektleiterin vom Fraunhofer IST. Es werde der ganzheitliche Ansatz verfolgt, Hotspots erst zu infizieren und unter dem Einsatz digitaler Methoden folglich effiziente, umweltfreundliche Reinigungsprozesse zu entwickeln und anzupassen. Durch Automatisierung und die Integration moderner Sensorik können Abläufe und Prozesse effektiver und wirtschaftlicher gestaltet und das Personal entlastet werden.

 

Den vollständigen Bericht von der Expertin Tanja Ehret gibt es auf CareTrialog nachzulesen.


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