Niedersächsische Landesregierung zum Stand der Trinkwasserhygiene

Berlin, 14. Juli 2020 – Auf Initiative der Partner für Wasser e.V. hat der Abgeordnete des Landtages Niedersachsen, Martin Bäumer (CDU), eine Kleine Anfrage zum „Status Quo der Trinkwasserhygiene in Niedersachsen“ auf den Weg gebracht. Die Antwort der Ministerin Dr. Reimann erfolgte Ende Juni. Nachfolgend einige Auszüge aus dem Antwortschreiben.

Zusammenhang Krankenhausinfektionen und marode Trinkwasseranlagen

Im Rahmen der Meldepflicht gemäß §7 Infektionsschutzgesetz (IfSG) konnte seit 2001 in den Daten von Niedersachsen kein klarer epidemiologischer Zusammenhang zwischen Infektionen oder Ausbrüchen durch Legionellen bzw. Pseudomonas aeruginosa und der Trinkwasserhygiene in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen festgestellt werden. Die Partner für Wasser betonen immer wieder, dass der Zusammenhang zwischen Krankenhausinfektionen und Problemen durch veraltete und sanierungsbedingte Trinkwasseranlagen kaum bekannt ist. Laut Joachim Stücke, Vorsitzender der Partner für Wasser, ist es nur schwer vorstellbar, dass es in Niedersachsen seit fast 20 Jahren keinen dokumentierten Fall gegeben hat. Die von den Partnern für Wasser in Auftrag gegebene und vom Institut für empirische Sozialkommunikation (I.E.S.K.) in Düsseldorf von Herrn Dr. Pöhls durchgeführte Studie zu diesem Thema kommt nachweislich zu einem anderen Ergebnis (In der 2016 durchgeführten Studie gaben jedes 2. befragte Krankenhaus sowie jedes 5. Alten-/Pflegeheim an, bereits Probleme mit der Trinkwasseranlage (E.coli, Legionellen etc.) gehabt zu haben.).

Ausweitung des Bundes-Hygieneprogramms auf bauliche Maßnahmen

Die Antwort auf die Frage nach Hygienemängeln und Infektionen aufgrund veralteter, sanierungsbedürftiger Trinkwasseranlagen unterstreicht die langjährige Arbeit der Partner für Wasser: Unterlassene Instandhaltungsmaßnahmen an Komponenten der Trinkwasseranlage können die beschriebenen Vorgänge (Vermehrung von Mikroorganismen und Entstehung von Biofilmen) verstärken und weitere Gefährdungen verursachen. Gerade in großen Gebäuden wie Krankenhäusern und Pflegeheimen kann die Komplexität der Trinkwasserinstallationen zu mikrobiologischen Kontaminationen führen. Joachim Stücke betont, dass sich die Partner für Wasser seit ihrer Gründung für eine Ausweitung des Bundes-Hygienesonderprogramms auf bauliche Maßnahmen einsetzen.

Schaffung von Investitionsspielräumen zur Verbesserung der Trinkwasserhygiene

Das Land Niedersachsen lässt – nach eigener Aussage – aktuell den Altenpflegeheimen und Krankenhäusern keine spezielle finanzielle Förderung für die Trinkwasserhygiene zukommen. Dies ist laut den Partnern für Wasser aber dringend notwendig. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ermittelt jährlich den Investitionsstau in Krankenhäusern, in 2019 türmt sich dieser auf mindestens 30 Milliarden € auf. Die Partner für Wasser fordern seit Ihrem Bestehen die Schaffung von Investitionsspielräumen zur Verbesserung der Trinkwasserhygiene.

 

Die Partner für Wasser e.V. haben sich im Januar 2016 in Berlin mit dem Ziel gegründet, für mehr Hygiene und Sicherheit im Umgang mit Trinkwasser in den sensiblen Einrichtungen der Daseinsvorsorge einzutreten. Ein Expertenbeirat setzt sich aus fachlich versierten Persönlichkeiten zusammen. Vier Studien (Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Schulen und Zahnkliniken) wurden bisher durchgeführt und veröffentlicht. Für Presseveröffentlichungen sind diese kostenfrei. Grundsätzlich wird eine Schutzgebühr i.H. von 159€ erhoben.

Ansprechpartner: Udo Sonnenberg/Fabian Haun, Geschäftsstelle Partner für Wasser e.V., Tel. 030 / 84712268-43 presse@partnerfuerwasser.de

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