Resistente Keime in Badeseen – was tun?
Für Viele gibt es im Sommer nichts Schöneres als einen ruhigen Nachmittag am Badesee. Der Hinweg durch idyllische Natur, Sonnenschein, ein Picknick, und dann die Abkühlung im Wasser – so entfliehen Menschen in ganz Deutschland dem Alltagsstress. Doch in letzter Zeit gab es immer wieder Berichte über eine Gefahr, die einem wirklich den Spaß verderben kann: multiresistente Erreger. Das sind Keime, die durch eine Vielzahl von Antibiotika nicht behandelt werden können.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat jüngst multiresistente Erreger in zwei Badeseen in Bayern nachgewiesen. Recherchen des NDR förderten ähnliche Keime in niedersächsischen Seen zutage. Auch in Nordrhein-Westfalen haben Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum solche Erreger nachgewiesen. Und in Frankfurt am Main wurden sie in allen untersuchten Gewässern gefunden. Diese Untersuchungen folgen dem tragischen Fall eines Mannes, der in Frankfurt in einen Bach gefallen war, fast ertrank, und später verstarb – vermutlich, weil multiresistente Keime aus dem Wasser in seine Lunge geraten waren.
Die Erreger können von überall stammen, wo Antibiotika eingesetzt werden, und meistens bedeutet das: aus Krankenhäusern und der Landwirtschaft. Kläranlagen sind oft nicht in der Lage, diese Keime herauszufiltern, und so ist auch geklärtes Wasser aus medizinischen Einrichtungen häufig damit belastet. Die Tiermast trägt ebenso zu dem Problem bei; die Erreger befinden sich in der Gülle und können durch Regen oder Erosion ebenfalls in die Gewässer gelangen.
Damit man in unseren Seen weiterhin unbeschwert baden kann, sind konsequente Maßnahmen nötig, die die Ursachen für die Verbreitung von resistenten Keimen beseitigen. Ein gutes Beispiel ist dafür das Heidelberger Hygiene-Rating, das im Gesundheitswesen enge Antibiotika-Grenzen setzt.
