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Horst Träger wurde bei den Neuwahlen im Rahmen der diesjährigen FKT-Jahreshauptversammlung für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Innovationsmanagement und Networking sieht er mehr denn je als zentrale Aufgaben des Verbandes. Neue Beisitzer sind Dirk Malorny aus Köln und Heiko Drews vom Klinikum Vest.
Seit April 2022 ist der langjährige Präsident der Fachvereinigung Krankenhaustechnik e.V. (FKT) u.a. auch im Expert:innenbeirat der Partner für Wasser. Bei seiner Wiederwahl betonte er, die anstehende Wahlperiode dafür zu nutzen, einen Nachfolger zu finden und in das Amt einzuführen.
Träger wird zitiert mit „Auf der Gesundheitstechnik lastet aktuell ein enormer Innovationsdruck: Klimaneutralität besser heute als morgen, exorbitant hohe Energiepreise, eine bisher ungekannte Versorgungsunsicherheit, immer neue, zunehmend komplexe Gesetze und Verordnungen, die überfällige Digitalisierung und Automatisierung u.v.m. stellen Technikmanager vor enorme Herausforderungen.“
Den ganzen Beitrag im Health&Care Management-Magazin lesen Sie hier: Link oder auf der FKT-Seite
Auf dem Gelände des Städtischen Klinikums Braunschweig wurde Ende August 2022 der Prototyp des „Patientenzimmers der Zukunft“ eröffnet, mit eigenen Bädern für Patientinnen und Patienten und automatisierten Reinigungskonzepten. Entwickelt wurde der Prototyp des Patientenzimmers im Projekt Karmin, welcher auf dem Gelände der Charité im Rahmen des World Health Summit 2020 in Berlin ausgestellt wurde. KARMIN steht für „Krankenhaus, Architektur, Mikrobiom und Infektion“
Architektinnen und Architekten, Designerinnen und Designer der TU Braunschweig konnten zeigen, wie eine kluge Raumplanung und die Neugestaltung hygienerelevanter Gegenstände die Übertragung gefährlicher Keime in Krankenhäusern verhindern kann. Dabei war es den Planern wichtig Materialien auszuwählen, die sich leicht reinigen lassen. Auch Details wie die Beleuchtung und die Position der Desinfektionsmittel-Spender haben die Planerinnen und Planer dabei berücksichtigt. So lassen sich hohe Hygienestandards und sinnvolle Pflegeabläufe miteinander verbinden.
Reinigungsprozesse werden automatisiert
Neben der Architektur stehen im Forschungslabor funktionelle Oberflächen und Materialien im Fokus, wie biobasierte Oberflächen, die leicht zu reinigen sind und das Risiko einer hohen Keimbelastung minimieren. Des Weiteren könnten auch Oberflächen genutzt werden, die sich verfärben, sobald sie mit Keimen belastet sind.
„Analyse, Anpassung und Optimierung von Oberflächen sowie Einsatz und Entwicklung neuer nachhaltiger Materialien sind zentrale Ansatzpunkte, um die Übertragung von Keimen im Krankenhaus zu verhindern und die Patienten vor Infektionen zu schützen“, erklärt Dr. Kristina Lachmann, Projektleiterin vom Fraunhofer IST. Es werde der ganzheitliche Ansatz verfolgt, Hotspots erst zu infizieren und unter dem Einsatz digitaler Methoden folglich effiziente, umweltfreundliche Reinigungsprozesse zu entwickeln und anzupassen. Durch Automatisierung und die Integration moderner Sensorik können Abläufe und Prozesse effektiver und wirtschaftlicher gestaltet und das Personal entlastet werden.
Den vollständigen Bericht von der Expertin Tanja Ehret gibt es auf CareTrialog nachzulesen.
Bei der Kommission handelt es sich um Expertinnen und Experten aus den Bereichen Versorgung (Pflege und Medizin), Ökonomie und Rechtswissenschaften, zum Teil mit praktischer Klinikerfahrung. Koordinator ist Prof. Tom Bschor. Die Runde soll sich in den kommenden Tagen konstituieren und ihre Arbeit aufnehmen.
Die neue Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung steht. Allerdings wäre es aus Sicht der Partner für Wasser ratsam, mit Blick auf Investitionsentscheidungen, auch technische Aspekte wie die Trinkwasserhygiene im Gremium zu berücksichtigen.
„Erarbeitet werden sollen schriftliche Stellungnahmen zu einzelnen Fragen der Krankenhausversorgung. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, sollen die Empfehlungen Grundlagen für Krankenhausreformen ab dem Jahr 2023 werden“, teilt das BMG mit. Lauterbach betont, dass es eine „Arbeitskommission“ und keine „Gutachtenskommission“ sei. Auf der Agenda stünden: Notfallversorgung, Pflegemangel, Vergütung, Investitionen und die Rolle des Bundes bei der Krankenhausplanung.
Die Länder sollen mit eingebunden werden. Vertreter der Selbstverwaltung findet man auf der Liste nicht. „Das ist eine wissenschaftliche Kommission“, betont der Minister.
Alle 16 Mitglieder der Kommission finden sich hier.
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Dr.-Ing. Architekt Wolfgang Sunder vom Institut für Konstruktives Entwerfen, Industrie- und Gesundheitsbau (IKE) der TU Braunschweig hat bei der Gesundheitstechnischen Gesellschaft e.V. (GG)– Technisch-wissenschaftliche Vereinigung einen spannenden Vortrag zum Thema “Architektur statt Antibiotika – Zukunft des Krankenhausbaus” gehalten.
Sunder wirft einen spannenden Blick auf das Thema Gesundheitsbau in Deutschland und wie sich ein zukunftsfähiger Krankenhausbau entwickeln lässt. Die Spezialisierung ‚bauliche Infektionsprävention‘ schließt Untersuchungen sowohl zu bautechnischen und konstruktiven Entscheidungen als auch Überlegungen zu einer Optimierung der Prozessplanung ein. Der Fachvortrag liefert außerdem Antworten zu wichtigen Fragen des baulichen und infrastrukturellen Krisenmanagements, die ebenso am IKE erarbeitet werden und die aufgrund der aktuellen Ausbreitung des Corona-Virus dringend benötigt werden.
Methoden des Bauens zur Infektionsreduzierung
Zwei Bereiche werden bei der baulichen Infektionsprävention in den Fokus gestellt: Auf der einen Seite sind dies die eingebauten bautechnisch-konstruktiven Komponenten wie Material, Oberflächen und Gebäudetechnikkomponenten. Auf der anderen Seite sind es die baufunktional-prozessuale Komponenten wie Entflechtung/Wegeführung, Flächenzuweisung und Barrieren, Separierung und Isolation. Diese beiden Bereiche sind ineinander verknüpft. Man kann nicht zuerst die Komponenten planen und dann den Prozess. Beide Bereiche sind gleichwertig zu behandeln, wenn es darum geht, die richtige bauliche Lösung zu erarbeiten.
Architekten und Planer weisen Flächen zu und definieren Abläufe in den jeweiligen Gebäuden, z.B. im Krankenhaus. Hierzu zählt auch die Ar t und Weise, wie sich die verschiedenen Nutzer durch das Gebäude bewegen. Das ist insbesondere in einem Krankenhaus von großer Bedeutung. Ebenso wichtig ist es in der baulichen Infektionsprävention, interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Es gibt immer wieder neue Fragestellungen, die Planer nur bedingt beantworten können. Es braucht auch den Nutzer, die entsprechende Disziplin, die den Planer mit entsprechenden Informationen versorgt.
Der Videomitschnitt des Vortrags ist hier abrufbar.
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Zum vierten Mal wollen die Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen e.V. (AKG) ihren Preis für herausragende Gesundheitsbauten vergeben. Die Verleihung soll auf der Medica 2022 stattfinden. Bedauerlicherweise wird der Aspekt Trinkwasserhygiene bei den Projekten bisher nicht ausdrücklich berücksichtigt.
Teilnahme bis März möglich
Bei der Ausschreibung teilnehmen dürfen alle in Kammern oder gleichartigen Institutionen zugelassene Architekten und Architektinnen mit den jeweiligen Bauherrschaften, begrenzt auf den deutschsprachigen Raum. Sowohl komplette Bauten als auch einzelne Abschnitte eines Projektes dürfen bis spätestens 1. März 2022 eingereicht werden.
Die einzureichenden Unterlagen sowie weitere Infos zur Teilnahme sind unter diesem Link abrufbar.
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Die neue DGKH-Leitlinie „Bauliche und funktionelle Anforderungen an Eingriffsräume“ versucht die KRINKO-Empfehlung zur Prävention von postoperativen Wundinfektionen von 2018 in konkrete Handlungsempfehlungen für das Krankenhausumfeld zu „übersetzen“.
Bei einer digitalen Fortbildungsveranstaltung der Regionalgruppe Hessen der Fachvereinigung Krankenhaustechnik e.V. wurde auch auf den Waschplatz Bezug genommen.
Die Referentin Julia Okpara-Hofmann, Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin, stellte Hygiene-Schwachstellen wie offene Fugen oder Wandabschlüsse, Waschbecken mit Überlauf und weitere Negativbeispiele für Waschbecken und Armatur vor.
Mit einer Checkliste für die hygienisch einwandfreie bauliche Auslegung von Eingriffsräumen bot sie darüber hinaus ein hilfreiches Werkzeug für angewandte Sicherheit:
- Der Vorflur sollte verkehrsberuhigt sein.
- Durchgangs- oder Transportverkehr hat hier nichts zu suchen.
- Ausreichend Platz bedeutet für Eingriffsräume mindestens 20 Quadratmeter.
- Der Waschplatz sollte sich vorzugsweise in einer Nische vor dem Eingriffsraum befinden.
- Bei Fensterlüftung sollten von außen angebrachte und reinigbare Fliegengitter vor ungebetenen Gästen schützen.
- Der Bodenbelag sollte Desinfektionsmittelbeständig sein, eine Hohlkehle ist nicht vorgeschrieben, empfehlenswert ist eine dicht sitzende, gut verfugte, hohe Scheuerleiste.
- Die Raumdecke sollte glatt und geschlossen sein, die Beleuchtung deckenbündig.
- Die Wandgestaltung muss wischdesinfizierbar sein, mit Rammschutz an den neuralgischen Stellen.
Viele weitere Anforderungen und interessante Informationen gibt es in dieser Präsentation.
Lesen Sie hier die vollständige Leitlinie.