Sanierung kommunaler Sportstätten und kommunaler Schwimmbäder

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Sportausschuss des Bundestags debattierte im März zu Investitionen in die Sanierung kommunaler Sportstätten und kommunalen Schwimmbädern. Das liegt zwar schon etwas zurück, das Thema ist aber im Zusammenhang mit den Schwimmfähigkeiten von Kindern während der Corona-Pandemie nach wie vor aktuell und der Handlungsdruck groß. So hat der DLRG am 19.05. erst wieder auf seiner Jahrespressekonferenz das Thema öffentlichkeitswirksam adressiert.

Über die Förderung von Sportstätten in den Kommunen haben Expertinnen und Experten während einer öffentlichen Anhörung des Sportausschusses am 24.03.2021 diskutiert. 

Der Vizepräsident Breitensport/Sportentwicklung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), Andreas Silbersack, gibt an, dass sich der Sanierungs- und Modernisierungsbedarf für Sportstätten in Deutschland auf mindestens 31 Milliarden Euro belaufe. Hier reichen die vereinzelten Förderungen in den Ländern nicht aus, um die Sportstätten attraktiv zu gestalten, weswegen es Förderprogramme des Bundes brauche.

Achim Haag, Präsident der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft), möchte dagegen die interkommunale Zusammenarbeit mehr in den Fokus rücken. Man müsse sind von der Idee verabschieden, „dass jeder ein Schwimmbad haben muss”, um so Betriebs- und Instandhaltungskosten der einzelnen Kommunen gering zu halten. Geteilte Kosten für ein geteiltes Schwimmbad bedeuteten schließlich geringere Kosten für die einzelne Kommune. Außerdem ist das Thema Wasserhygiene prioritär und mit Aufwand verbunden.

Hier geht es zur Pressemitteilung des Bundestags. 

Masterplan für Schwimmbäder gefordert

Der Sportausschuss hat in einer Expertenanhörung über die Situation der Schwimmbäderinfrastruktur in Deutschland beraten (Link). Dabei erneuerte die DLRG die schon in einer Petition an den Bundestag im vergangenen Jahr erhobene Forderung nach einem Masterplan für Schwimmbäder, an welchem eine Bund-Länder-Beteiligung vorgesehen ist (Blogbeitrag der PfW).

 

Stellungnahmen der geladenen Sachverständigen:

  • Marc Riemann, Vorstandsmitglied der Internationalen Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen
    • Erhalt der derzeitigen Wasserflächen; stärkerer Fokus auf das Angebot anstatt die Anzahl
  • Anto Schiller, Gechäftsführer der Stuttgarter Schwimmschule 0711gGmbH
    • Mangelnde Koordination und ineffiziente Ausnutzung von Wasserflächen seien als Gründe für den „vermeintlichen Mangel an der Ressource Wasserfläche“ zu benennen
  • Klaus Hebborn, Leiter des Dezernats Bildung, Kultur des Deutschen Städtetages
    • Verbesserte Datenbasis, um eine bedarfsgerechte Planung durchführen zu können
    • Infrastruktur: Sanierung und Modernisierung
    • Verbesserte Zusammenarbeit vom Bund, den Ländern, den Vereinen und der DLRG
  • Achim Haag, Präsident der DLRG
    • Deutschland würde zum Nicht-Schwimmer-Land werden; es wird ein Masterplan, ähnlich dem Goldenen Plan, benötigt
  • Achim Wiese, Pressesprecher der DLRG
  • Wolfgang Hein, Vizepräsident des Deutschen Schwimm-Verbandes
    • Kleiner Bäder würden geschlossen, um große Erlebnisbäder zu baden; Schwimmunterricht kommt in diesen zu kurz
    • Man müsse die alten Lehrschwimmbäder wieder aufleben lassen
  • Katrin Kunert, Vizepräsidentin Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport im Deutschen Behindertensportverband (DBS)
    • Die Behindertenbewegung muss in den neuen Plan mit aufgenommen werden
  • Dr. Manuel Kopitz, Geschäftsfüshrer des Berliner Schwimm-Verbandes, Netzwerk Schwimmunterricht
    • Fordert auch einen Masterplan

 

Die Partner für Wasser haben mit Blick auf die Schwimmbadinfrastruktur (Auslastung, Neu- und Umbau, Sanierungen) in erster Linie die Trinkwasserhygiene im Blick. Hierauf muss bei allen Maßnahmen ein besonderer Fokus gelegt werden. Nicht sichere oder nur fehlerhaft sanierte Einrichtungen werden am Ende gesundheitliche Folgeschäden bei den Besuchern verursachen. Diesen Aspekt wird der PfW e.V. auch weiterhin in die politische Debatte um ein möglichst breites Angebot bei öffentlichen Schwimmbädern einbringen.

Schwimmbadsanierungen und Trinkwasserhygiene

Foto: Pixabay

Am 9.12.2019 hat der Petitionsausschuss des Bundestages über einen von der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) angeregten Masterplan zur Sanierung von Schwimmbädern diskutiert. Die Meldung fand medial große Aufmerksamkeit. Die DLRG handele „aus Sorge um die zunehmende Verschlechterung der Schwimmfähigkeit in der Bevölkerung“ wie es in einer Petition heißt.

Seitens des für Bau zuständigen Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) machte Baustaatssekretärin Anne Kathrin Bohle deutlich, dass die Zuständigkeit für den Breitensport verfassungsrechtlich bei den Ländern liege.

Der DLRG geht es berechtigter Weise um die Sicherheit der Menschen im Wasser. Drei von fünf Kindern seien am Ende der Grundschulzeit keine sicheren Schwimmer, stellt der DLRG-Präsident Achim Haag fest. Das habe viel mit der Schließung von Einrichtungen mangels öffentlicher Mittel zu tun.

Die Partner für Wasser haben mit Blick auf den Schwimmbadneubau und -sanierungen in erster Linie die Trinkwasserhygiene im Blick. Hierauf muss bei allen Maßnahmen ein besonderer Fokus gelegt werden. Nicht sichere oder nur fehlerhaft sanierte Einrichtungen werden am Ende gesundheitliche Folgeschäden bei den Besuchern verursachen. Diesen Aspekt wird der PfW e.V. auch weiterhin in die politische Debatte um ein möglichst großes Angebot bei öffentlichen Schwimmbädern einbringen.

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