In einer weiteren Ausgabe unseres Live-Web-Talks haben Anina Schuh und Udo Sonnenberg heute einige regulatorische Hintergründe zum Thema Trinkwasserhygiene diskutiert und aufgezeigt. Mit Blick auf die Umsetzungsfrist für die novellierte EU-Trinkwasserrichtlinie in nationales Recht, die im Januar 2023 endet, ging es auch um die Einführung einer Risikobewertung und den damit im Zusammenhang stehenden Water-Safety-Plan (WSP). Schauen/hören Sie selbst (für Eilige: bitte bis 1:30 „vorspulen“):
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Im Januar 2023 muss die neue EU-Trinkwasserrichtlinie in nationales Recht umgesetzt werden. Damit verbunden ist die Risikobewertung der Hausinstallationen auf Basis eines Wassersicherheitsplanes. Auch am Normensektor sind umfassende Neuerungen zu erwarten.
Mit der neuen EU-Trinkwasserrichtlinie 2020/2184 werden umfangreiche Änderungen der Trinkwasserverordnung erforderlich. So finden sich in ihr erstmals gesetzlich festgelegte Parameterwerte für Legionellen, die Bewertung des von den Hausinstallationen ausgehenden Risikos wird zumindest für sogenannte „prioritäre“ Örtlichkeiten verbindlich. Die Festlegung dieser Örtlichkeiten obliegt den nationalen Behörden, von der Kommission vorgeschlagen werden etwa Krankenhäuser, Gesundheitseinrichtungen, Altersheime, Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Bildungseinrichtungen, Beherbergungsbetriebe, Restaurants und Gaststätten, Sport- und Einkaufszentren, Freizeit-, Erholungs- und Ausstellungseinrichtungen, Strafvollzugsanstalten und Campingplätze. Für sie ist auf Basis eines Wassersicherheitsplans ein Risikomanagementsystem zu etablieren, um eine Gefährdung der Nutzer dieser Einrichtungen hintanzuhalten. Nicht nur Installateure, sondern auch Verbraucher und Immobilienbesitzer müssen zukünftig über die Gefahren und die richtige Nutzung der Hausinstallationen unterrichtet werden.
Das raten unsere Wasserexperten Tanja Ehret, Dr. Matthias Brück und Dr. Wolfgang Schwarz
In Deutschland ist die Trinkwasserqualität sehr hoch, doch auch bei uns kann es zu Fällen kommen in denen Keimbelastungen im Trinkwasser auftreten. Insbesondere in öffentlichen Gebäuden besteht ein erhöhtes Risiko für Verunreinigungen. Gerade in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Kindergärten und andere Fürsorgeeinrichtungen sollte deshalb der Trinkwasserhygiene eine besondere Aufmerksamkeit zu kommen.