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Um Lösungen gegen physische und Cyber-Bedrohungen kritischer Wasserinfrastrukturen zu finden, hat ein Forschungskonsortium ein Risikomanagement-Konzept für physische und Cyber-Bedrohungen entwickelt und bei Wasserversorgern getestet. Die Expertenteam aus Europa und Israel haben eng zusammengearbeitet. Die Mitglieder waren Wasserversorger, Technologie-Entwickler, kleine und mittelständische Unternehmen und europäische Forschungsinstitute.
Das Projekt „Stop-it“ (Strategic, tactical and operational protection of critical water infrastructure against physical and cyber threats) lief von Juni 2017 bis Oktober 2021. Ziel von Stop-it war es, aktuelle und zukünftige Risiken zu identifizieren und im Rahmen des Konsortiums ein umfassendes Risikomanagement-Konzept für kritische Wasserinfrastrukturen zu erarbeiten.
Es wurden die skalierbare und adaptierbare Software-Plattform “Stop-it” entwickelt. Die entwickelten Lösungen wurden zunächst in vier Wasserversorgungsunternehmen – Berliner Wasserbetriebe in Deutschland, Aigües de Barcelona in Spanien, Mekorot in Israel und Oslo VAV in Norwegen – getestet.
Alle Informationen über die Stop-it Plattform sind auf der Webseite des Projektes zu finden.
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Die Bundesregierung hat zu diesem Thema am 14.12.2020 auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion geantwortet (PDF, acht Seiten). Interessant ist hierbei, dass es sich um die Beantwortung einer Nachfrage handelt. Im Juli 2020 hatte die Fraktion bereits eine Antwort der Bundesregierung bekommen (BT-Drucksache 19/20965, PDF, 12 Seiten). Damals wurden aus Sicht der Fraktion jedoch nicht alle Fragen ausreichend beantwortet.
Insgesamt konstatiert die Bundesregierung, dass beim Thema Cybersicherheit in der Wasserversorgungs-Infrastruktur in den zurückliegenden Jahren eine „signifikante Verbesserung“ erreicht wurde. Das sei u.a. auch auf das Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI-Gesetz) und der daraus resultierenden Verordnung zurückzuführen. Die Zahl von rund zehn Millionen Angriffe auf sog. KRITIS (Kritische Infrastrukturen), wie sie im BSI-Lagebericht 2019 Erwähnung finden und seitens der Fragesteller zitiert werden, könne seitens der Bundesregierung nicht nachvollzogen werden.
Die EU-Kommission hat kürzlich einen Entwurf zur Aktualisierung der EU-Trinkwasserrichtlinie vorgelegt. Einigen Organisationen geht der Entwurf nicht weit genug. Unser Partner für Wasser Experte Dr. Matthias Brück hat daher den Inhalt unter die Lupe genommen
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