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Bundesumweltministerin Schulze bei der Weltwasserwoche 2021
Die Weltwasserwoche im August ist eine der führenden Veranstaltung zu globalen Wasserfragen, die vom Stockholm International Water Institute (SIWI) ausgerichtet wird. Mit dem Thema „Building Resilience Faster“ hat sich die Weltwasserwoche globalen Herausforderungen wie der Klimakrise, Wasserknappheit, Ernährungssicherheit und den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie angenommen.
Seit 30 Jahren ehrt der renommierteste Wasserpreis der Welt, der Stockholm Water Prize, Einzelpersonen und Organisationen für außergewöhnliche Leistungen im Bereich Wasser.
Kennen Sie eine herausragende Person oder eine Organisation, die einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz des Süßwassers in der Welt geleistet hat?
Bis zum 30. September können Sie eine Nominierung für den Stockholmer Wasserpreis 2022 hier einreichen.
Zum Abschluss der diesjährigen Weltwasserwoche sprach die Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Wasser ist die Grundlage jeglichen Lebens. Der Schutz unserer Wasserressourcen ist daher unverzichtbar. Wasser ist auch die Schlüsselressource zu einer klimaresilienten Zukunft. Die Umsetzung des Nachhaltigkeitsziels 6 Wasser und Sanitärversorgung für alle muss daher dringend weltweit mehr Fahrt aufnehmen. Deutschland hat mit den „Bonn Water Dialogues for Results“ politische Empfehlungen erarbeitet, die von immer mehr Regierungen und Organisationen unterstützt werden. Ich lade alle, die noch nicht dabei sind, ein, sich anzuschließen.“
Im Juni hat Ministerin Schulze den Entwurf einer Nationalen Wasserstrategie vorgestellt, um die Wasserversorgung für Mensch und Umwelt in Deutschland dauerhaft zu sichern.
Auch über die Grenzen Deutschlands hinweg setzt sich das Bundesumweltministerium für Wasser ein, beispielsweise durch den Vorbereitungsprozess der UN-Wasserkonferenz 2023 in New York. Als Teil davon hat das Bundesumweltministerium in diesem Jahr einen internationalen Wasserdialog ins Leben gerufen – die „Bonn Water Dialogues for Results“.
Lesen Sie hier die vollständige Meldung des Umweltministeriums.
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Die Spurenstoffstrategie des Bundes ist ein wichtiger Baustein, um gesundheitsgefährdende Chemikalien im Grund- und damit später Trinkwasser zu reduzieren und im besten Fall ganz zu vermeiden. Anlässlich des Weltwassertages am 22.03.2021 haben das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) auf einer Fachkonferenz die Ergebnisse der Pilotphase dieser Spurenstoffstrategie vorgestellt. Das beim UBA angesiedelte „Spurenstoffzentrum des Bundes“ hat fortan seinen Sitz in Leipzig und soll die Vorgaben der Bundespolitik zu diesem Thema weiter vorantreiben. Die Partner für Wasser, die sich die Trinkwasserhygiene im Healthcare-Sektor auf die Fahnen geschrieben haben, begrüßen diese Initiative und das neugegründete Zentrum. Über die Partner und Experten bietet die Organisation zugleich Unterstützung an, wenn das gewünscht wird.
Wie können Hersteller, Wasserwirtschaft, Forschung und Behörden eingebunden werden?
Gemeinsam sollen weitere Maßnahmen zur Eintragsminderung entwickelt und die Länder bei der Einführung der 4. Reinigungsstufe in Kläranlagen beraten werden. Zwischen Ländern, Kommunen, Hochschulen und Kompetenzzentren soll zudem ein strukturierter Informationsaustausch stattfinden. Ziel muss es sein, dass Spurenstoffe gar nicht erst ins Abwasser gelangen. Dafür muss man schon bei der Herstellung und der Anwendung von Produkten ansetzen, etwa in der Arzneimittel- und Bauindustrie.
Um welche Stoffe geht es?
Im Rahmen der REACH-Verordnung sind derzeit etwa 22.000 verschiedene Chemikalien registriert. Hier sind noch keine Biozide, Pflanzenschutzmittel und Arzneimittel enthalten. Bereits geringe Konzentrationen von Nano- bis Milligramm, können für die Trinkwasserversorgung eine Herausforderung darstellen und die Wasserbewohner (Mikroorganismen, Fische, Amphibien) schädigen mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die gesamt Gewässerökosysteme.
Was wurde bisher in der Pilotphase getan?
Ein 15-köpfiges Expertengremium aus Vertretern von Bundes- und Landesbehörden, Industrie, Umweltverbänden, Wissenschaft, Apothekern und Wasserwirtschaft hat einige relevante Spurenstoffe identifiziert. Drei relevanten Spurenstoffen wurden durch die Hersteller und -Verbände Runde Tische eingerichtet, um hier schnell Minderungsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Zu den besonders langlebigen Spurenstoffen bzw. Mikroschadstoffen werden z.B. Pflanzenschutzmittel, Arzneimittel/östrogene und phytoöstrogene Stoffe, Industriechemikalien, Komplexbildner, perfluorierte Kohlenwasserstoffe, Metalle/Schwermetalle und Flammschutzmittel gezählt (Prof. Dr. Rita Triebskorn, Studie im Auftrag der Landesanstalt für Umwelt in Baden-Württemberg, 2008).
Quelle: Pressemitteilung des BMU vom 22.03.2021
Aktuelle Informationen zum Projekt finden Sie zudem hier: www.dialog-spurenstoffstrategie.de