Energie, Klima, Kosten in der Sozialwirtschaft

Foto: Unsplash.com Ian Hutchinson

  • Sozialwirtschaft in Deutschland: 185 Mrd. € Jahresumsatz, 5,3 Mio. Mitarbeitende, 5,3 Prozent-Anteil am deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP)
  • Gesundheitswesen zeichnet für ca. 5 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich
  • ca. 100.000 Gebäude der Sozialwirtschaft – vom Pflegeheim über die Sozialstation bis zum Krankenhaus – könnten einer internen Studie (liegt nicht vor) zufolge 70 Prozent ihres Stroms selbst produzieren
  • weiteres Potenzial liegt im Fuhrpark aller Einrichtungen
  • gemeinnützige Firmen dürfen nur wenig Rücklagen bilden für Klimainvestitionen
  • es droht Aberkennung der Gemeinnützigkeit, wenn z.B. die PV-Anlage auf dem Dach überschüssigen Strom ins Netz einspeist und damit Geld verdient wird

 

Immobilien der Sozialwirtschaft

Nicht alle Bereiche der Wirtschaft und des Lebens werden prominent bzgl. ihres potenziellen Beitrags zur Eindämmung der Klimakrise beleuchtet. Zu erst geht es natürlich um die Energieerzeugende Industrie und die großen Verbraucher wie Chemie-, Stahl-/Alu- oder Glasindustrie; der Verkehrssektor und die Landwirtschaft. Der Gebäudebereich wird meistens nur zwischen öffentlichen (alle pol. Ebenen) und privat-gewerblichen Gebäudearten unterschieden. Gesundheitsgebäude im weitesten Sinne sind natürlich auch „öffentliche“ Gebäude und häufig in gemeinnütziger Trägerschaft. Das wiederum entbindet niemanden von der Pflicht energieeffizient zu wirtschaften. Allerdings stehen dem lt. Medienrecherchen offenbar einige selbstgebaute Hürden im Weg. Unternehmen wie Diakonie und Caritas, Arbeiterwohlfahrt und Rotes Kreuz, Paritätischen Wohlfahrtsverband, Lebenshilfe und Dienste für Menschen u.v. andere haben einen großen Bestand an Immobilien und Mobilien über die sie Einfluss auf das Klima nehmen.

Nachhaltigkeit ins Sozialgesetzbuch

Das Sozialgesetzbuch als Grundlage für das Gesundheitswesen kennt zwar die Begrifflichkeiten „ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich“, wenn es um Leistungen für die Menschen geht. Dass die Rahmenbedingungen wie Gebäude, Abläufe, Lieferketten etc. auch „nachhaltig“ zu organisieren sind, steht da nicht. Das kritisieren die Organisationen, weil es ihnen die Hände bindet: Wer saniert und spart, verliert öffentliche Zuwendungen. Es fehle, so Vertreter der Branche, eine kohärente, politische Strategie. Betreiber bemängeln, dass jeder Zuständigkeitsbereich politisch nur für sich denkt und nicht übergreifend. Vorschläge lägen auf dem Tisch: Ein brancheninterner CO2-Zertifikatehandel ist so eine Idee. Außerdem die Erlaubnis, regenerativ erzeugten Strom gegen Entgelt einzuspeisen und die Erlöse daraus für Reinvestitionen behalten zu können. Oder aber zumindest die durch Sanierungsmaßnahmen eingesparten Energieausgaben zur Investitionsfinanzierung im Unternehmen belassen zu können. Diese Zusammenhänge stärker aufzuzeigen, ist die politische Herausforderung, vor der die Branche steht.

Quelle:

21.11.2022: Bericht Süddeutsche Zeitung „Politik bremst Kliniken und Heime im Kampf gegen Klimawandel“ (SZ+): Link


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