Auszeichnung für Schell bei World Future Awards

Regional verankert – international erfolgreich: Dass die innovativen Sanitärlösungen des Armaturenherstellers Schell aus Olpe nicht nur in der sauerländischen Heimat, sondern weltweit überzeugen, beweist wieder einmal die aktuelle Auszeichnung des Schell Wassermanagement-Systems SWS mit dem World Future Award 2023. In der Kategorie „Health & Wellness“ ausgezeichnet als „bestes Wassermanagement-System“ reiht es sich in die Riege der besten und vielversprechendsten Produkte ein, die nach Meinung der Experten-Jury die globale Wirtschaft verändern und die Zukunft bestimmen werden. „Jetzt und auch zukünftig ist eine einwandfreie Trinkwassergüte unerlässlich für die menschliche Gesundheit und Lebensqualität“, betont Andrea Bußmann, Geschäftsführerin Vertrieb, Marketing und Produktmanagement bei Schell. Ergänzend fügt sie hinzu: „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Damit wird einmal mehr deutlich, dass Wassermanagement-Systeme zu einer zukunftsweisenden Trinkwasserinstallation gehören. Unser SWS unterstützt Gebäudebetreiber dabei, den Erhalt der Trinkwassergüte und das Einsparen der wertvollen Ressource Wasser in Einklang zu bringen, ein kosteneffizienter und wirtschaftlicher Betrieb der Trinkwasserinstallation eingeschlossen.“

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Schell ist eine engagierter Partner für Wasser. Der Beitrag wurde Anfang August auf schell.eu veröffentlicht.

Periodische Desinfektionsmaßnahmen sind ein Spiel mit dem Feuer!

Foto: Pixabay Jackmac34

Periodische Desinfektionsmaßnahmen sind seit Jahren etabliert, für das System jedoch höchst gefährlich. Der Temperaturstress stört nicht nur die Legionellenpopulation, sondern führt auch zu einer vorzeitigen Alterung aller warmwasserführenden Komponenten. Von der sogenannten Legionellenschaltung werden Stichleitungen und Entnahmestellen grundsätzlich nicht erfasst, sondern nur der Speicher und das zirkulierende Verteilsystem – beides Bereiche, in denen Legionellen ohnedies nie vorkommen sollten. In den meisten Fällen ist der Nutzen für das Hochheizen und den damit verbundenen Energieverbrauch nicht gegeben.

Energieintensiv und unsicher im Ergebnis

Die thermische Desinfektion stresst nicht nur die Mikroorganismen, sondern das gesamte System. Die auf über 70 °C erwärmten Werkstoffe dehnen sich aus und ziehen sich beim anschließenden Abkühlen wieder zusammen. Die Ausdehnungskoeffizienten der verschiedenen Werkstoffe sind unterschiedlich, Dichtungen und O-Ringe werden besonders belastet. Sofern bei hartem Wasser keine entsprechenden Maßnahmen gesetzt werden, steigt die Kalkausfällung und führt zu Ablagerungen, die ihrerseits wieder einen idealen Nährboden für Mikroorganismen bilden. Darüber hinaus reduzieren die hohen Temperaturen auch die Lebensdauer der Installationswerkstoffe, sind diese doch auf Dauertemperaturen von maximal 70 °C ausgelegt. Mögliche Folgen sind Wasserschäden durch Undichtigkeiten.

Die keimtötende Wirkung der thermischen Desinfektion setzt nur dort ein, wo eine Temperatur von mindestens 70 °C mindestens 3 Minuten lang auch wirklich erreicht wird. Andernfalls verbleiben Legionellen im System und haben im Anschluss an die Desinfektionsmaßnahme alle Zeit der Welt, den freigewordenen Lebensraum wieder zu besiedeln. Dazu finden sie sogar ein hervorragendes Nahrungsangebot in Form des organischen Materials aus den zuvor abgetöteten Mikroorganismen vor.

Thermische Desinfektion ist nichts für die Prävention

Aus diesen Gründen ist es längst etablierte allgemein anerkannte Regel der Technik, eine thermische Desinfektion niemals präventiv, sondern nur anlassbezogen durchzuführen. Warmwasserversorgungsanlagen im Gesundheitswesen sollten 24/7 bei konstanter Temperatur betrieben werden. Nur beim Auftreten unzulässiger Konzentrationen an Mikroorganismen wird das System für eine thermische Desinfektion hochgeheizt und alle betroffenen Anlagenteile und Entnahmestellen werden mit der beaufschlagten Temperatur von 70 °C für mindestens 3 Minuten gespült. Damit die benötigte Wärmemenge bereitgestellt werden kann, kann der Durchfluss an den Entnahmestellen so weit zu reduzieren, dass die 70 °C über die 3 Minuten sicher gehalten werden. Um Verbrühungen unbedarfter Benutzer zu verhindern, sind die betroffenen Entnahmestellen während einer thermischen Desinfektion zu sperren. Insbesondere in größeren oder systemrelevanten Objekten sollte eine thermische Desinfektion daher abschnittsweise erfolgen, um eine Mindestversorgung mit Kalt- und Warmwasser zu gewährleisten. Nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch zum Abkühlen der Kaltwasserleitungen auf eine hygienisch unkritische Temperatur ist im Anschluss an eine thermische Desinfektion unbedingt eine umfassende Kaltwasserspülung erforderlich.

Sach- und fachgerechter Betrieb der Trinkwasserinstallation A&O

Werden Anlagen nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik geplant und errichtet, liegt die Ursache einer auftretenden mikrobiologischen Kontamination in den meisten Fällen in einem nicht bestimmungsgemäßen Betrieb. Dieser liegt vor, wenn das Wasser längere Zeit in einzelnen Bereichen der Hausinstallation stagniert. Auch der Erfolg einer etwaigen Desinfektionsmaßnahme wird nicht von langer Dauer sein, wenn Stagnation vorliegt. Desinfektionsmaßnahmen sind nur dort nachhaltig, wo genügend Wasser entnommen wird. Ist dies durch die reguläre Nutzung nicht gewährleistet, so sind Spülmaßnahmen für den regelmäßigen Wasseraustausch notwendig. Diese können beispielsweise durch das Reinigungspersonal durchgeführt werden. Deutlich sparsamer sowohl in Bezug auf Personalkosten als auch beim Wasserverbrauch sind automatische Spülsysteme am Point-of-Use. Sie sind hygienisch sicher, da wie beim manuellen Spülen das Wasser im gesamten Verteilsysteme inklusive der Armaturen erneuert wird.

Desinfektionsmaßnahmen sind ein Spiel mit dem Feuer. Wenn sie unbedingt erforderlich sind, ist ihr Einsatz unbestritten. Das präventive, periodische Hochheizen als Alternative zu einem bestimmungsgemäßen Betrieb ist allerdings schon längst nicht mehr zeitgemäß und führt zu Schäden an der Installation. Der regelmäßige Wasseraustausch ist das „A und O“ für einen hygienisch sicheren Betrieb.

Biofilm – So verhindern Sie Nährstoffeinträge in Ihrer Trinkwasserinstallation

Der Biofilm findet sich überall, wo es auch Wasser gibt, und ist somit auch in unseren Trinkwasser-Installationen gang und gäbe. Doch woraus besteht der Biofilm, wie gefährlich ist er für die Verbraucher und wie können Sie gegen Nährstoffeinträge in Ihrer Trinkwasser-Installation vorgehen? Wir verraten es Ihnen in diesem Artikel.

Was ist der Biofilm?

Hinter dem Biofilm versteht man eine Schleimschicht aus sehr widerstandsfähigen Mikroorganismen, wie Bakterien, Algen oder Pilzen, die sich an den Innenwänden von Trinkwasserleitungen ansiedeln. Die Biofilme bilden einen idealen Lebensraum zur Vermehrung von Bakterien und bilden sich insbesondere an großen Oberflächen wie Filtern oder Sieben sowie in Ablagerungen von Kalk, Schlamm, Schmutzpartikeln oder Korrosionsprodukten.

Wie gefährlich ist der Biofilm?

Da unser Trinkwasser zwar rein, jedoch keineswegs steril ist, finden sich darin unzählige Bakterien, von denen die meisten grundsätzlich jedoch nicht gesundheitsschädlich sind. Vermutet wird, dass es sogar Bakterien gibt, die zur Reinheit unseres Wassers beitragen. Andere hingegen können zu einer Verunreinigung des Trinkwassers führen, den Geschmack, Geruch sowie die Farbe des Wassers verändern und einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Verbraucher haben. Bis heute ist die genaue Zusammensetzung der Biofilme jedoch noch nicht bekannt und Forscher stellten erst fest, dass Biofilme mehrere tausend weitere, bisher unbekannte Bakterien enthalten.

Fakt ist: Biofilme begünstigen die Population guter, aber auch schädlicher Keime, allen voran von Legionellen. Da der Biofilm optimale Lebensbedingungen und einen hervorragenden Nährboden bietet, können bereits geringe Konzentrationen ausreichen, um zu einer gefährlichen Verunreinigung des Trinkwassers zu führen. Aus diesem Grund wurden dafür in der Trinkwasserverordnung entsprechende Grenzwerte festgelegt.

Biofilm: Voraussetzungen für das Bakterienwachstum

Folgende vier Voraussetzungen führen zu idealen Wachstumsbedingungen der Mikroorganismen in der Trinkwasser-Installation:

  1. eine Wassertemperatur zwischen 20 und 55 Grad Celsius
  2. unzureichender Wasseraustausch
  3. mangelnde Durchströmung
  4. Nährstoffe, die sich im Biofilm anreichern

Insbesondere bei mangelndem Wasseraustausch und unzureichender Durchströmung erhalten die Mikroorganismen genug Zeit und Nährstoffe, um sich ausbreiten zu können.

Nährstoffe für Mikroorganismen in der Trinkwasser-Installation

Installationsbauteile können Nährstoffe für das Wachstum der Mikroorganismen an das Wasser abgeben. Die Auswahl geeigneter Werkstoffe ist daher einer der wichtigsten Aspekte der Trinkwasserversorgung. Somit müssen die verwendeten Produkte und Werkstoffe nicht nur technisch und mechanisch, sondern auch hygienisch den Anforderungen entsprechen. Dies wird auch in § 17 der Trinkwasserverordnung deutlich. Dieser besagt, dass sämtliche Materialien und Produkte, die mit Trinkwasser in Berührung kommen, keine Substanzen, die das Trinkwasser negativ verändern, an dieses abgeben dürfen. So sollen etwa verzinkte Stahlleitungen beim Warmwasser oder nicht zertifizierte Kunststoffe in Rohren oder Schläuchen vermieden werden.

Die jeweiligen Anforderungen an die Werkstoffe werden in der „Bewertungsgrundlage für Kunststoffe und andere organische Materialien im Kontakt mit Trinkwasser“ des Umweltbundesamts (UBA) benannt. Bei Neuinstallationen oder Reparaturen der Trinkwasser-Installation dürfen somit nur noch Bauteile und Produkte verwendet werden, die diesen Anforderungen entsprechen.

Nährstoffeinträge in Trinkwasser-Installationen regulieren

Um die Vermehrung von Bakterien zu regulieren, gilt es, Werkstoffe zu verbauen, die keine Stoffe ins Trinkwasser abgeben, die den Mikroorganismen als Nahrung dienen. Häufig sind Schmutzeinträge in der Trinkwasser-Installation die Ursache für eine Verkeimung. Neben den richtigen Materialien gilt es bereits beim Transport, der Lagerung und der Installation der Bauteile darauf zu achten, dass Verunreinigungen durch Schmutz, Baustoffe und sonstige Fremdmaterialien verhindert werden. Dies kann beispielsweise bei der Beförderung von Trinkwasserrohren durch Abdeckungen an den Rohrenden erfolgen. Des Weiteren gilt es bei der Installation (vor allem bei Verbindungstechniken) darauf zu achten, dass währenddessen keine Fremdkörper in das Leitungsnetz gelangen.

Trotz aller Vorsicht kann es dennoch zu Biofilmen in den Rohren kommen. Darum sind die Durchströmung, die richtige Temperatur und ein regelmäßiger Wasseraustausch essenziell, um die hygienische Stabilität des Trinkwassers auch in Zukunft zu garantieren.

Fazit

Eine Gesundheitsgefährdung durch Trinkwasser besteht immer dann, wenn dieses mit einer erhöhten Anzahl an Bakterien kontaminiert ist. Sämtliche Bauteile und Materialien, die mit dem Trinkwasser in Berührung kommen, können einen erheblichen Einfluss auf die Trinkwasserqualität haben und die Ausbreitung von Biofilmen – und damit einhergehenden gesundheitsgefährdender Bakterien – begünstigen. Aber auch mangelnder Wasseraustausch, eine zu geringe Temperatur und Durchströmung sorgen für eine Ausbreitung des Biofilms. Ob ein Risiko in Ihrer Trinkwasser-Installation besteht, sollte daher frühzeitig abgeklärt werden, um entsprechende Vorkehrungen einzuleiten. Wir von activ consult berlin stehen Ihnen dabei mit unserer Expertise zur Seite!

 

Das ist ein Gastbeitrag des PfW-Partners acb activ consult berlin GmbH. Verantwortlich für den Text: Geschäftsführer Jörg Drachholtz-Lebedies

Temperaturabsenkung im Warmwasserspeicher birgt Gefahren

Quelle: VIEGA

Die Viega Gruppe hat zusammen mit der Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK) eine Umfrage unter Eigenheimbesitzern durchgeführt. Ziel der Untersuchung war es, herauszufinden, wie die Hauseigentümer mit dem Thema Energiesparen und Warmwasseraufbereitung umgehen. Fakt ist, dass es in diesem Zusammenhang zu Gesundheitsgefährdungen durch Legionellen kommen kann.

Lt. Untersuchung haben 45 Prozent der Befragten haben aus Energiespargründen die Wassertemperatur schon abgesenkt. Ein Viertel erwägt diesen Schritt (25 Prozent). Nach der konkreten Gradzahl befragt geben 21 Prozent gar an, die Temperatur unter 45 Grad abzusenken.

Der PfW-Experte Dr. Christian Schauer, Direktor des Kompetenzzentrums Wasser bei Viega sagt folgendes dazu:

„Wir stehen vor großen Herausforderungen: Energiekrise und Klimawandel verlangen uns einiges ab. Und die Klimaneutralität bis 2045 lässt sich auch nicht ohne Weiteres erreichen. Wie groß aber der Wille in der Bevölkerung ist, Energie einzusparen, zeigt unsere Umfrage mit der GfK: 86 Prozent der Befragten in Deutschland senken ihren Energieverbrauch bereits aktiv, indem sie den Verbrauch von Warmwasser reduzieren. Aber Vorsicht: Nicht immer ist das die beste Lösung, denn Kalt- und Warmwasser im Gebäude benötigen die richtige Temperatur, um die Vermehrung von Bakterien zu vermeiden. Energiesparen darf nicht die Trinkwasserqualität beeinträchtigen.“

Hier finden Sie den vollständigen Beitrag mit allen Quellenangaben.

DGKH veröffentlicht Stellungnahme – Legionellosen und Energiesparmaßnahmen

Foto: Pixabay.de geralt

Namhafte Expert:innen aus verschiedensten Bereichen der Krankenhaushygiene haben in einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) ihre Einschätzungen zum o.g. Thema abgegeben. Prof. Dr. Dr. med. Martin Exner vertritt die DGKH als Präsident. Zudem wird die Stellungnahme von Vertreter:innen des Instituts für Krankenhaus- und Umwelthygiene, Campus Kiel am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, der TU Dresden, Institut für Energietechnik, Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung, dem Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn sowie der Präsidentin der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP), Umweltbezogener Gesundheitsschutz und Prävention, Klinik der Universität München unterstützt.

Die verschiedenen Hygienefachgesellschaften warnen vor falschen Energiesparmaßnahmen im Kalt- und Warmwasserbereich von Trinkwasserinstallationen. Es werden zudem Empfehlungen zu möglichen Energieeinsparmaßnahmen in der Trinkwasserinstallation gegeben, die mit der fachgerechten Legionellenprävention im Einklang stehen. Für den Fall, dass diese Hinweise nicht beachtet werden, sei mit einer Zunahme von Legionellosen zu rechnen, so die Autor:innen.

Die vollständige Stellungnahmen finden Sie hier.

Vier Grundlagen der Trinkwasserhygiene – Das sollten Sie wissen

Deutschlands Trinkwasser bringt eine hervorragende Qualität mit, dennoch ist es nicht frei von Mikroorganismen. Diese sind jedoch unbedenklich, solange sie sich in einem gesunden Gleichgewicht befinden. Die Trinkwasserhygiene wird dabei maßgeblich von vier Erfolgsfaktoren beeinflusst: Die Durchströmung, den Wasseraustausch, die Nährstoffe und die Temperatur des Trinkwassers. Erst durch ein Zusammenwirken dieser vier wesentlichen Einflussgrößen kann eine einwandfreie Trinkwasserbeschaffenheit in der Trinkwasser-Installation bewahrt werden. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was es mit diesen vier Grundlagen auf sich hat und wie sie zu einer einwandfreien Trinkwasserhygiene beitragen.

  1. Durchströmung der Trinkwasserleitungen

Insbesondere die Durchströmung der Trinkwasserleitungen nimmt einen wesentlichen Teil der Trinkwasserhygiene ein. Die Durchströmung beziehungsweise Fließgeschwindigkeit wie auch der Wasseraustausch sorgen dafür, dass eine Dynamik der Wasserbewegung in der Trinkwasser-Installation entsteht. Wenn die Wasserbewegung zu gering ist oder das Wasser in der Rohrleitung stagniert, entstehen selbst bei geregelter Temperatur und wenig Nährstoffangebot günstige ökologische Bedingungen für mikrobielles Wachstum. Um zu verhindern, dass diese den Nutzer gefährden, ist somit eine regelmäßige und ausreichende Durchströmung von Nöten. Neben der Nutzung der Leitungen ist dabei auch die richtige Dimension der Rohrleitung entscheidend. Hier gilt: So klein wie möglich und so groß wie nötig. Denn je größer die Leitungen, umso höher das Risiko, dass lediglich eine gemäßigte Strömung entsteht, die nur im Zentrum des Rohres auftritt. Die Folge ist, dass kein Wasseraustausch an den Rohrwandungen stattfinden kann und das Risiko einer Bakterienansammlung steigt.

  1. Wasseraustausch

Alte und ungenutzte Leitungen oder Leitungsabschnitte, die nicht häufig betrieben werden, gelten aufgrund der Stagnation als eine der Hauptursachen für eine Verkeimung im Trinkwasser. Um die Trinkwassergüte zu erhalten, ist somit ein regelmäßiger Wasseraustausch notwendig. Nicht genutzte Leitungen sollten daher von der Trinkwasser-Installation getrennt werden und Leitungsabschnitte bestimmungsgemäß genutzt werden. Eine bestimmungsgemäße Nutzung der Trinkwasser-Installation schreibt nach VDI-Richtlinie einen Wasseraustausch alle 72 Stunden oder maximal alle 7 Tage vor, wenn einwandfreie Verhältnisse in der Trinkwasser-Installation vorhanden sind. Bei Trinkwasser-Installationen sollte bei der Planung somit sichergestellt werden, dass an jeder Entnahmestelle mindestens alle 3 Tage ein Wasseraustausch stattfindet. Ist das nicht der Fall, kann es zu einer kompletten Lahmlegung der Trinkwasser-Installation kommen.

  1. Nährstoffgehalt im Trinkwasser

Damit sich Bakterien vermehren und ausbreiten können, sind sie auf Nährstoffe angewiesen. Aus diesem Grund muss die Nährstoffabgabe möglichst reduziert werden, um mikrobielles Wachstum im Trinkwasser zu vermeiden. Um das zu erreichen, ist die Verbauung der richtigen Materialien entscheidend. Ziel dabei ist, dass alle Bestandteile, die mit dem Wasser in Berührung kommen, möglichst wenig Nährstoffe abgeben. Im Sanitärbereich kommen daher meist Metalle wie Edelstahle zum Einsatz. Diese eignen sich besonders, da sie anorganisch sind und keine Nährstoffquelle für Mikroorganismen bieten. Weitere geeignete Kontaktmaterialien sind Rotguss sowie Kunststoffe. Letztere müssen jedoch auf ihr Migrationspotenzial überprüft werden, da sich verschiedene Substanzen dabei teilweise in Biomasse und somit Nahrung für Mikroorganismen umsetzen können.

  1. Temperatur des Trinkwassers

Um einer gesundheitsgefährdenden Veränderung des Trinkwassers entgegenzuwirken, gilt es den vorgegebenen Temperaturbereich einzuhalten. Der Temperaturbereich von 25°C bis 50°C sollte vermieden werden, da dieser für ein besonders günstiges Umfeld für die Vermehrung von Mikroorganismen sorgt. Somit sollte bei kaltem Trinkwasser in der gesamten Installation bis hin zur Entnahmestelle eine Temperatur von maximal 25°C nicht überschritten werden. Empfohlen wird für Kaltwasser jedoch eine Maximaltemperatur von 20°C. Ab einem Temperaturanstieg von über 25°C steigt das Risiko einer Legionellen-Kontamination stetig an, da sie sich in den lauwarmen Bereichen besonders stark vermehren können. Bei Warmwasser sollte die Temperatur im gesamten zirkulierenden System über 55°C liegen, um eine Kontamination mit Legionellen zu verhindern. Mindestens 60°C sollte die Austrittstemperatur am Wassererwärmer betragen.

Mit der acb zu einwandfreier Trinkwasserhygiene

Wir von activ consult berlin kümmern uns seit mehr als einem Jahrzehnt um die Trinkwasserhygiene in der Wohnungswirtschaft und sorgen für Trinkwassersicherheit in öffentlichen Gebäuden, Gewerben und der Industrie. Unser Leistungsangebot erstreckt sich dabei von technischen Hygiene-Checks über Trinkwasseruntersuchungen bis hin zu Reinigung, Desinfektion und Sterilfilter-Services. Gerne stehen wir Ihnen auch als Sanierungsbegleitung und -kontrolle zur Seite und bieten Ihnen mit unseren Gefährdungsanalysen innovative Lösungsansätze – für eine sichere Trinkwasserhygiene in allen Bereichen.

Das ist ein Gastbeitrag des PfW-Partners acb activ consult berlin GmbH. Verantwortlich für den Text: Geschäftsführer Jörg Drachholtz-Lebedies

Studie „Zukunftsstrategie Trinkwasser“ sieht Handlungsbedarf im Gebäudesektor

Gesundes und sauberes Trinkwasser ist lebenswichtig. Zwar zeichnet Trinkwasser in Deutschland eine hohe Qualität aus, selbstverständlich ist dies jedoch nicht. Damit das Wasser so genießbar ist, wie wir es gewohnt sind, sind große Anstrengungen notwendig. Und das gilt nicht nur für die Wasserversorgung, also vom Wasserwerk bis zum Hausanschluss, sondern auch für die Wasserverteilung im Haus selbst. In Gebäuden muss viel unternommen werden, damit sich Bakterien wie Legionellen nicht vermehren. Dafür müssen vor allem zwei Faktoren gewährleistet werden: Das Wasser in den Leitungen darf nicht stagnieren und die Temperatur muss stimmen: Die Temperatur von Kaltwasser darf nicht über 25 Grad, Warmwasser muss konstant über 55 Grad liegen. Das kostet viel Energie. Bereits heute ist die Trinkwassererwärmung nach der Raumwärme der größte Energieverbraucher und gehört damit zu den größten CO2-Verursachern im Gebäude. Gleichzeitig führt die Erwärmung des Weltklimas zu mehr Wasserknappheit – auch in Deutschland.

Wollen wir unsere Zukunft also klimafreundlich und nachhaltig gestalten und den Bedarf an qualitativ hochwertigem Wasser auch zukünftig decken, brauchen wir innovative Technologien, die Trinkwasserqualität sicherstellen und gleichzeitig den hohen Energieverbrauch in Gebäuden senken. Dafür muss die Politik entsprechende Weichen stellen. Nur so kann die gewohnt hohe Trinkwasserqualität im Rahmen der ambitionierten deutschen Klima- und Nachhaltigkeitsziele auch in Zukunft sichergestellt werden.

Zu diesem Ergebnis kommt auch die Studie „Zukunftsstrategie Trinkwasser“  des Handelsblatt Research Institute (HRI) in Patenschaft mit Viega. Sie knüpft an die 2021 vom Bundesumweltministerium vorgestellte Nationale Wasserstrategie an und  erweitert diese mit dem Ziel, die Anforderungen an die Trinkwasserhygiene noch besser mit den Zielen des Klimaschutzes zu vereinbaren.

Dass Energiesparen nicht zu Lasten von Trinkwasserhygiene gehen darf, zeigt ein Blick in die Statistik: Schon heute führen Bakterien wie Legionellen in Deutschland jährlich zu schweren Erkrankungen von bis zu 30.000 Menschen. Alarmierende Fakten, gerade auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels. Denn mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an einer Legionellose, eine schwere Form der Lungenentzündung, zu erkranken.

Um Klima- und Gesundheitsschutz unter einen Hut zu bringen, empfiehlt die Studie u.a. ein verpflichtendes Trinkwasserhygienekonzept analog zum Brandschutzkonzept für Bauherren und Betreiber, das Fördern innovativer digitaler Technologie bei Trinkwassersystemen sowie beim Bau und Betrieb von Gebäuden und regelmäßigere sowie gezieltere Überwachung.

„Derzeit wird sehr viel an klimafreundlichen und nachhaltigen Lösungen für Trinkwasserhygiene geforscht und gearbeitet“, erläutert Ralf Baginski von Viega und weist auf damit verbundene Chancen hin: „Mit Hilfe der Politik kann Deutschland bei diesen Technologien eine Vorreiterrolle einnehmen. Damit kann Trinkwasser zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor werden. Das sind echte Chancen für den Standort.“

 

Weitere Informationen zur Zukunftsstrategie Trinkwasser finden sich hier.

Die gesamte Studie steht hier zum Download zur Verfügung.

Whitepapter von VIEGA: Erhalt der Trinkwassergüte

Für den menschlichen Gebrauch muss Wasser frei von Krankheitserregern, genusstauglich und rein sein. Dazu müssen bei der Planung, beim Bau und beim Betrieb von Trinkwasser-Installationen die erforderlichen technischen Regelwerke präzise befolgt und fachmännisch angewendet werden.

Im neuen Whitepaper von VIEGA werden die Hintergründen zu den Faktoren, die im Hinblick auf den Erhalt der Trinkwassergüte eine wichtige Rolle spielen und konzeptionelle Lösungsansätze für verschiedene Herausforderungen, herausgearbeitet.  Außerdem wird die Wichtigkeit eines Water-Safety-Plans erläutert.

Hier geht es zum Whitepaper “Erhalt der Trinkwassergüte” (Registrierung erforderlich).

Klares Profil, klare Botschaften

Sensibilisierung für Trinkwasserhygiene als neutrale Instanz

Die Partner für Wasser haben sich vor sechs Jahren ganz bewusst unter dem Aspekt der Neutralität in Berlin gegründet. Die Organisation spricht zweifelsohne im Interesse der Mitglieder. Sie ist aber keinem Produkthersteller oder Dienstleistungsanbietet in irgendeiner Form verpflichtet. Das schafft eine breite Akzeptanz bei den Adressaten in der Politik. Dazu erklärt der Vorsitzende Joachim Stücke:

„Unser Alleinstellungsmerkmal ist, dass wir beste Zugänge zu den unterschiedlichsten politischen Gremien und Entscheidern pflegen. Unsere Neutralität als Verein „Partner für Wasser“ ermöglicht es, relevante und branchenpolitische Themen unabhängig der bestehenden Verbandsstrukturen an den richtigen Stellen zu platzieren.“

Der stellvertretende Vorsitzende, Daniel Friedrich, ergänzt und betont ebenfalls die politische Komponente der PfW: „Alle Beteiligten ziehen am gleichen Strang für eine optimale Trinkwasserhygiene für die Nutzer und Nutzerinnen. Das sind die Betreiber, das ist die Industrie und das sind politisch Verantwortliche. Für uns als Industrie ist es wichtig, dass Regulierung ebenfalls bestmöglich auf das Ziel einer optimalen Trinkwasserhygiene einzahlt. Diesen Prozess über eine Organisation wie Partner für Wasser mit unabhängiger Expertise begleiten zu können, schätze ich sehr.“

Siehe dazu auch die Pressemitteilung auf dieser Seite

Sicherheit in sensiblen Bereichen

Wasseraufbereitung in Pflegeeinrichtungen

Wasserqualität in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen

Hygiene und Zuverlässigkeit

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