Tödliche Keime im Krankenhaus

Einer unserer Experten erklärt, was Krankenhausbetreiber dagegen tun können.

Anfang Mai sorgte der Erreger Klebsiella Pneumoniae im Frankfurter Uniklinikum für Schlagzeilen. Fünf Patienten der Intensivstation waren laut Untersuchungen vom multiresistenten Erreger befallen. Drei von ihnen starben, allerdings laut Untersuchung der Klinik nicht an dem Erreger.

Keime stellen für Krankenhäuser große Problem dar. In Deutschland infizieren sich circa 3,5 Prozent der Patienten auf Allgemeinstationen mit einem Krankenhauskeim, auf Intensivstationen sind es sogar 15 Prozent. Multiresistente Erreger sind jährlich für 1.000 bis 4.000 Todesfälle verantwortlich.

Einen hundertprozentigen Schutz vor Infektionen gibt es nicht. Allerdings wären nach Schätzungen bis zu einem Drittel aller Krankheitsfälle vermeidbar, vor allem durch verstärkte Hygienemaßnahmen.

Dr. Matthias Brück, Experte bei Partner für Wasser, empfiehlt deshalb: „Die überwiegende Mehrzahl der Keimübertragungen in Kliniken erfolgt durch bakteriell belastete Hände; ein kurzes Abwaschen mit Wasser reicht als Hygienemaßnahme keinesfalls aus. Effizienzforderungen in der medizinischen Behandlung dürfen nicht zu Lasten der Hygiene gehen: die Zeit, die bei der Händehygiene eingespart werden kann, muss im Fall von umfangreichen Keimausbrüchen um ein Vielfaches in die Beseitigungsmaßnahmen investiert werden.“

 

Das Klinikum ließ als Reaktion auf den Ausbruch Teile seiner Intensivstation sperren und die betroffenen Bereiche umfassend desinfizieren. Fraglich ist bisher noch wie sich der Erreger ausbreiten konnte. Bisher ist nur klar, dass die Klinik einen Patienten mit dem Klebsiella-Erreger aufgenommen hatte. Dieser sei aber nach seiner Einlieferung in ein Einzelzimmer gekommen. Er habe nie mit anderen Patienten auf einem Zimmer gelegen. Wie könnten sich die anderen Patienten infiziert haben?

Unser Experte hat dafür folgende Erklärung: „Klebsiella als häufig auftretender Darmkeim wird meistens durch unzureichend desinfizierte Hände auf Möbeloberflächen oder die Haut anderer Patienten übertragen und kann sich von dort aus weiter verbreiten.“


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